Wie man ein toxisches Arbeitsumfeld erkennen kann

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Fühlen Sie sich oft unmotiviert, überfordert, ausgenutzt oder allgemein unzufrieden an Ihrem Arbeitsplatz? Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben, doch Sie sollten auch in Betracht ziehen, dass Ihr Arbeitsumfeld allgemein toxisch und damit verantwortlich für diese Gefühle sein könnte. Ein schlechtes Arbeitsklima kann dabei ganz verschiedene Merkmale aufweisen, die auf den ersten Blick womöglich gar nicht mal so offensichtlich sind. Immerhin ist ein Arbeitsumfeld nicht erst dann toxisch, wenn der erste Arbeitnehmer Mobbing erfährt. Wir haben ein paar Merkmale toxischer Arbeitsplätze zusammengestellt, die sowohl frühe Stadien, als auch weit fortgeschrittene Probleme widerspiegeln. Falls Ihnen diese Probleme gut bekannt vorkommen, sollten Sie womöglich einen Arbeitsplatzwechsel in Betracht ziehen.

Zu viel Arbeit, zu wenig Anerkennung

Klar – an so ziemlich jedem Arbeitsplatz geht es ab und zu etwas hektischer einher und man hat stressige Tage, an denen die Arbeit einfach nicht enden will. Allerdings sollte nicht jeder Tag so stressvoll sein, dass man sich permanent unter Druck gesetzt fühlt. Wenn es langfristig am Abend vor dem Schlafengehen bangt, weil sich beim Gedanken an den eigenen Schreibtisch die Brust zusammenzieht, müssen schnellstmöglich drastische Maßnahmen ergriffen werden.

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Wenn eine solch stressvolle Zeit mit Bravour überstanden wurde, sollte Ihr Arbeitgeber dies auch entsprechend anerkennen. Selbst ein kurzes Dankesschreiben würde hier schon helfen, doch auch eine kleine Aufmerksamkeit oder vielleicht sogar ein spendiertes Mittagessen würden ein gutes Zeichen setzen. In einer problematischen Arbeitsumgebung hingegen würde diese Anerkennung nicht nur ausbleiben, sogar vielleicht komplett verwehrt werden, indem für noch bessere Leistungen gepusht wird. Hier wird also harte Arbeit nicht nur ignoriert, sondern es wird noch härtere Arbeit verlangt. Ein anderes Beispiel dafür wäre es, wenn Sie gesetzte Ziele Ihrer Manager um 10% übertreffen und dann ermahnt werden, dass es nicht 20% waren. In einem solchen Umfeld wird jegliche Motivation im Keim erstickt, was sich auch bei anderen Mitarbeitern bemerkbar macht.

Unangenehme Kollegen

Ein toxisches Arbeitsumfeld betrifft jeden Teil des Unternehmens, statt individuelle Mitarbeiter. Wenn also in einer ganzen Belegschaft Unmut herrscht, sucht man nach einem Ventil. Leider kommt dieses in vielen Fällen in Form von Lästereien, bösartigen Gerüchten, Mobbing oder sogar Gewalt. Wenn sich Kollegen heimlich über andere lustig machen oder über sie lästern, sollten Sie Ihre Arbeitsplatzwahl bereits überdenken. Immerhin könnten diese selben Kollegen auch abfällig über Sie reden, sobald Sie den Raum verlassen. Kleinere Beschwerden über Kollegen können zwar vorkommen, falls ein grundsätzlicher Meinungsunterschied besteht, doch dies sollte auf keinen Fall in Beleidigungen zur Person, Gerüchten, oder bösartiger Nachsage ausarten.

Allerdings kann die Belegschaft ein schlechtes Arbeitsklima auch auf andere Art und Weise widerspiegeln – und zwar falls es gar keinen Zusammenhalt gibt, jeder nur für sich arbeitet und nur wenn  wirklich nötig mit anderen kommuniziert. Das Mittagessen wird am Schreibtisch zu sich genommen und Urlaubstage stauen sich im monotonen Arbeitsalltag auf, bis die Eintönigkeit zu viel wird und zum Burnout führt. Doch wie kann es zu einem solchen dystopischen Arbeitsklima kommen?

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Das Problem an der Spitze

Ist das Arbeitsumfeld in Ihrem Unternehmen toxisch, liegt es nicht etwa an der Belegschaft, sondern an der Unternehmensspitze. Ein negatives Betriebsklima geht oftmals von Vorgesetzten aus, welche sich aktiv für das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiter einsetzen und ein Beispiel für gute interpersonelle Kommunikation, Gleichberechtigung und Arbeitsmoral setzen sollten. Jegliche Probleme, die zu einem toxischen Umfeld beitragen könnten, sollten also bereits im Ansatz von den zuständigen Vorgesetzten adressiert und gelöst werden.

Leider ist das in vielen Fällen leichter gesagt als getan. Sind Führungskräfte nicht ausreichend ausgebildet, können diese Frühstadien problematischer Aspekte leicht übersehen werden und sich weiter ausbreiten. Im schlimmsten Fall beschleunigen ungeeignete Führungskräfte diese Prozesse sogar, indem sie sich selbst toxisch verhalten. Das kann dabei anfangen, dass sie Aufgaben falsch delegieren, über ein allgemeines Unverständnis und ein taubes Ohr gegenüber Feedback von Angestellten verfügen, destruktives Kritisieren, bis hin zu sogenanntem „Bossing“ – quasi ein Mobbing, das aus der Führungsposition ausgeführt wird. Wer unter solchen Managern arbeitet, ist stets dem Risiko ausgesetzt, beim nächsten kleinen Fehler in der Arbeit das nächste Ziel zu werden. Sollte es keinen guten Ansprechpartner für Beschwerden und Sorgen zu solchen Personen geben, sollte man erneut auf Jobsuche gehen, ehe die Arbeit in einem Debakel endet.

 

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