Anglizismen im deutschen Sprachgebrauch – wir klären auf
„Sorry, dass ich mir die Files nicht früher angesehen habe. Ich konnte sie nicht downloaden, da mein Computer gecrasht ist und ich den IT Manager nicht am Handy erreichen konnte“. – Bei dem Satz muss sich der ein oder andere ganz schön konzentrieren, um zu verstehen, was der der Kollege in dem Moment eigentlich von einem will. Man hätte es auch anders sagen können: „Entschuldigung, dass ich mir die Dokumente nicht früher angesehen habe. Ich konnte sie nicht herunterladen, da mein Rechner abgestürzt ist und ich den EDV-Leiter nicht am Telefon erreichen konnte“.
In den letzten Jahren und mit der immer weiter wachsenden Internationalität haben sich in der deutschen Sprache englische Wörter eingebürgert und mehr und mehr in den täglichen Sprachgebrauch integriert. Wir dachten uns, wir räumen einmal für Sie in dem Sprachwirrwarr auf und bringen ein wenig Licht in die Denglisch-Falle.
Man hört es immer wieder, die deutsche Sprache ist voller „Anglizismen“ oder man spricht eben vom „Denglisch“. Doch manche, vermeindlich englischen Wörter, können bei englischsprachigen Menschen auch ganz schön für Verwirrung sorgen. Einige Wörter scheinen nämlich nur Englisch zu sein. Beamer, Streetworker oder das berühmte Handy, sind gute Beispiele für Wörter, die mittlerweile fest in der deutschen Sprache verankert sind, aber im Englischen eine ganz andere Bedeutung haben. Diese Wörter werden als “Scheinanglizismen“ bezeichnet. Wenn Engländer vom Beamer sprechen, meinen sie ein Fahrzeug von BMW – die richtige Übersetzung wäre video projector. Dass Handy übersetzt handlich heißt, ist für einige schon etwas bekannter. Beim Begriff Streetworker sollte man aufpassen, damit bezeichnet man nämlich im englischen die Damen, die sich für gewisse Dienste bezahlen lassen… man meinte dann wohl hier eher den social worker. Weitere alltägliche Begriffe wären zum Beispiel das W-Lan, dies wird ins Englische als Wifi übersetzt oder die SMS – die gibt es im englischen Wortgebrauch auch nicht – hier wäre es eine message oder text.
Damit aber nicht genug: Zusätzlich zu unseren scheinenglischen Begriffen, gibt es dann noch die False Friends. Nein, damit sind nicht hinterlistige Bekannte gemeint – laut unser‘ aller Freund Wikipedia spricht man von False Friends also Falschen Freunden, wenn ein Wort, das in der Schrift oder Aussprache einem Wort aus einer anderen Sprache ähnelt, sich aber in der Bedeutung deutlich von ihm unterscheidet. Diese False Friends sorgen immer wieder für Verwirrung. Hier ein paar Beispiele:
Die Wirtschaftswoche hat da auch noch einige gute Beispiele auf Lager, die für den Arbeitsalltag in internationalen Unternehmen hilfreich sein können. Wenn man beispielsweise „Das Paket erhalten hat“, antwortet man „I got the parcel“ und nicht „I became the pracel“ – das würde nämlich bedeuten, dass Sie ein Paket geworden sind… Achja und wenn Sie mit dem Chef sprechen wollen, dann müssen Sie nach dem boss fragen, ansonsten werden Sie vermeintlich in die Kantine weitergeleitet, denn der Chef ist im Englischen der Koch. Ein letztes Fettnäppfchen haben wir noch für Sie – wenn Sie vom Unternehmer reden, sprechen Sie vom enterpreneur und nicht vom undertaker, dass ist nämlich der Bestatter.
Natürlich gibt es noch dutzende von False Friends und denglischen Begriffen – unser Tipp dafür: Wenn Sie sich bei einem Wort nicht sicher sind, recherchieren Sie doch nach, bevor Sie es benutzen. Damit können Sie peinlichen Situationen am besten aus dem Weg gehen. Wenn Sie jetzt denken, ach, ich benutze doch nie englische Wörter – dann sagen wir, sorry und war wohl ein schlechtes Timing.
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Wenn Sie Ihr Englisch kontinuierlich verbessern wollen, sind kleine Notizen an Gegenständen, an denen Sie täglich vorbeigehen, sehr hilfreich. Wir haben für Sie Haftnotizen und Index-Haftstreifen, damit auch Sie schon bald zum Englisch-Profi werden.
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