Haustiere im Büro – Hundeelend oder tierisches Glück?
Haustiere sind oft ein großartiger Weg, um das Eis bei neuen Kollegen zu brechen. Wer redet schon nicht gerne über die flauschigen Vierbeiner in den eigenen vier Wänden? Man sollte also meinen, dass eben diese lieblichen Lebewesen auch im Büro gerne gesehen werden würden. Genau dort scheiden sich jedoch die Geister, und vor allem Chef und Personalabteilung werden dieser Idee vermutlich erstmal kritisch gegenüber stehen. Doch wie gerechtfertigt sind die Zweifel an einem tierfreundlichen Büro und was gibt es dabei zu beachten?
Aller guten Dinge sind vierbeinig
Tatsächlich haben Studien ergeben, dass ein tierfreundliches Büro die Moral, Produktivität und Zufriedenheit der Angestellten fördert und insgesamt positive Auswirkungen auf die Unternehmenskultur hat. Dazu zählt ebenso die Kundengewinnung, denn auch potenzielle Klienten können sich von enthusiastischen Vierbeinern mitreißen lassen. Viele größere Firmen heißen die Lieblinge ihrer Angestellten bereits willkommen, darunter Amazon und Google. Und ein süßer Hund lässt sich viel leichter finden als ein lebensgroßer Drache fürs Büro.
Auch auf der Suche nach neuen Angestellten kann die offene Haltung Haustieren gegenüber ein ausschlaggebendes Kriterium sein; immerhin möchte kaum ein Tierhalter den eigenen Hund 8 Stunden lang alleine zu Hause lassen. Sollte der Hund also auch im Büro willkommen sein und sich entsprechend benehmen, kommt das sowohl Herrchen oder Frauchen, als auch dem Vierbeiner mehr als gelegen. Vor allem der tierische Lebensgefährte kann im Büro außerdem wichtige soziale Kompetenzen im Umgang mit fremden Menschen, Hunden oder sogar anderen Haustieren erlernen. Die beinahe endlosen Kuscheleinheiten sind an dieser Stelle natürlich auch zu erwähnen!
Die Katze im Sack
So utopisch es auch für Tierliebhaber und -besitzer im Büro klingen mag, ganz unproblematisch ist das Haustier auf der Arbeit natürlich nicht. Tiere benötigen Aufmerksamkeit und Pflege, was von wichtigen Aufgaben ablenken kann. Darüber hinaus muss der Arbeitsplatz selbst für Tiere geeignet sein und regelmäßig gesäubert werden, um möglichen unangenehmen Gerüchen vorzubeugen.
Natürlich ist auch nicht jedes Haustier fürs Büro geeignet. Wer den eigenen Vierbeiner mit zur Arbeit nehmen will, muss sich sicher sein, dass dieser sich auch benehmen kann und von der neuen Umgebung nicht überfordert ist. Ein Hund der viel bellt oder in sozialen Situationen eher ängstlich reagiert, ist fürs Büro also weniger geeignet. In schlimmen Fällen kann es sogar zu territorialen Aggressionen zwischen Tieren kommen. Und so niedlich es auch sein mag; wenn die büroeigene Katze zum zehnten Mal über die Tastatur läuft und aus Versehen diese wichtige E-Mail abschickt bevor sie fertig ist, ist das ein Problem. Wie macht man es also richtig?
Wie der Hase läuft
Falls Sie darüber nachdenken, Haustiere in Ihrem Büro willkommen zu heißen, gibt es einige Dinge zu beachten. Höchste Priorität hat stets das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiter. Bevor Sie also Haustiere im Büro erlauben, sollten Sie ein Gespräch mit allen Mitarbeitern halten, in dem sie Bedenken und mögliche Probleme äußern können. Immerhin ist es gut möglich, dass ein oder mehrere Angestellte eine Tierhaarallergie haben auf die Sie Rücksicht nehmen müssen. Und auch wenn Sie sich nach diesem Gespräch für eine tierfreundliche Firmenpolitik entscheiden, sollten Sie ein Komitee zusammenstellen oder eine Anlaufstelle für anonyme Beschwerden zur Verfügung stellen. Ihr Büro sollte so vorbereitet sein, dass es klar abgegrenzte, tierfreie Zonen gibt, in denen Angestellte Abstand von den Haustieren ihrer Kollegen haben. Allgemein sind auch Babygitter oder Leinenpflicht gute Maßnahmen um die Mobilität von Tieren vorübergehend einzuschränken, zum Beispiel falls der Besitzer ein wichtiges Meeting hat.
Sobald jegliche Vorkehrungen getroffen sind, können Haustiere langsam in den Arbeitsalltag eingegliedert werden. Es ist eine gute Idee, anfangs kurzzeitige Testläufe mit verschiedenen Tieren zu haben um zu sehen, wie diese auf die neue Umgebung, Ihre Kollegen und möglicherweise andere Tiere reagieren. Hier ist besonders wichtig, dass man sich auch eingestehen kann, wenn es nicht funktioniert. Manche Tiere sind nunmal nicht fürs Büro geeignet. Falls die Tiere sich jedoch gut benehmen, sollten sie belohnt werden, um positives Verhalten zu bestärken.
Natürlich ist es trotz allen getroffen Vorkehrungen und Vorsichtsmaßnahmen möglich, dass es mit den Tieren im Büro einfach nicht läuft, oder dass zu viele Ihrer Angestellten etwas gegen diese Politik haben. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie sich nicht trotzdem als tierlieber Arbeitgeber äußern können. Beispielsweise können Sie Arbeitnehmern bei der Tierversicherung aushelfen oder Spendenaktionen für lokale Tierheime veranstalten. Da freuen sich Zwei- und Vierbeiner gleichermaßen!
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